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02.10.2019

Der Plastikflut den Kampf ansagen

Recyclingweltmeister Deutschland? Die Zahlen sprechen gegen diese allgemein bekannte Behauptung. Rund 18,2 Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert Deutschland jährlich, 3,1 Millionen Tonnen entfallen dabei auf die Kunststoffverpackung. Europaweit reiht sich Deutschland damit in der Tabelle ganz vorne ein. Nur Luxemburg, Estland und Irland produzieren noch mehr Kunststoffabfall. Wirkliche Lösungen, die Plastikflut einzudämmen, lassen bisher noch auf sich warten. Eine Initiative der Frankfurter Werte-Stiftung nimmt sich dieser Aufgabe nun an.

Unter dem Projekttitel „The Mission I: Waste - Be circular“ schickt ihre Gründungs- und Innovationsplattform „Futury“ fünf Teams aus Studierenden ins Rennen, die sich zuvor beworben haben und von der Stiftung ausgewählt wurden. Die Aufgabe der Teams ist es, innovative und nachhaltige Konzepte zur Reduzierung von Plastikmüll zu erarbeiten. Dabei werden die Teams von erfahrenen Unternehmen begleitet und unterstützt. Neben Reinert, der Schwarz Gruppe und Nestlé, ist auch Weber Maschinenbau ein Partner dieses Projekts. Drei Monate haben die jungen Forscher nun Zeit, Ideen und Konzepte zu entwickeln. Tobias Weber, CEO von Weber Maschinenbau, und Alexander Burk, Bereichsleiter Softwareentwicklung, unterstützen neben weiteren Weber Mitarbeitern das Projekt tatkräftig. „Kunststoffabfälle sind ein globales Problem und bedrohen unsere Erde und unsere Meere. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette gemeinsam dieses Problem angehen und Lösungen finden, um die Verwendung von recycelbaren Kunststoffen voranzutreiben“, sagt Tobias Weber zur Teilnahme an diesem Projekt.

Die Teams arbeiten an unterschiedlichen Ansätzen, haben aber alle dasselbe Ziel: Plastikmüll zu reduzieren. So gibt es zum Beispiel Ideen zu einem Rücknahmesystem, das nicht nur für Getränke zum Einsatz kommen soll, sondern auch für Käse. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit dem Aufbau einer globalen Recyclingdatenbank, mit der beantwortet werden kann, ob, welche und wie Verpackungsmaterialien für Konsumgüter in bestimmten Regionen der Welt recycelt werden. Weber Maschinenbau arbeitet eng mit dem Team „Sliceomat“ zusammen, das an einer Lösung tüftelt, um den Kunststoffabfall im Bereich der Aufschnittproduktion zu minimieren. Dabei werden neben der Untersuchung des Konsumverhaltens von Verbrauchern auch Einblicke in die Produktanforderungen und in Supermarktvorschriften eine Rolle in der Forschung spielen. Im Dezember stellen die Teams dann ihre Ergebnisse vor und die Gewinner des Wettbewerbs dürfen auf eine Firmengründung hoffen.